Stadtwerke Nettetal säen Wildblumenwiese für mehr Artenvielfalt in der Region

Wildblumenwiese Wasserwerk Lobberich

Für mehr Artenvielfalt in der Region säen die Stadtwerke Nettetal eine insektenfreundliche Wildblumenwiese. Auf einer Fläche von 350 Quadratmetern soll am Wasserwerk Lobberich eine Blühwiese mit Kräutern und Gräsern entstehen. Mit der Anlage möchte der lokale Versorger einen zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Bienen schaffen. Tatkräftig unterstützt wird die Aktion von 15 Schülerinnen und Schülern der siebten, neunten und elften Jahrgangsstufe der Gesamtschule Nettetal.

„Die Wildblumen liefern mit Pollen und Nektar ein ideales Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und Libellen. Damit bietet die Blühwiese bald zahlreichen Insekten ein Zuhause. Um die Insektenvielfalt zu fördern, wurden außerdem Nisthilfen aufgestellt werden. Ansonsten hoffen wir, vermehrt Singvögel anzulocken,“ erklärt Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal. „Dass sich die Schülerinnen und Schüler für unserer Vorhaben und den Klimaschutz so beherzt einsetzen, freut mich besonders,“ so Dieling.

Mit Harke, Walze und Schaufel helfen die Jugendlichen die Fläche vorzubereiten und das Saatgut zu verteilen. Begleitet werden die jungen Erwachsenen von zwei Lehrern. Berthold Krahwinkel unterrichtet Mathematik, Physik und Naturwissenschaften an der Gesamtschule Nettetal. Als Koordinator für die Berufsorientierung in der Sekundarstufe kooperiert er schon länger mit den Stadtwerken Nettetal im Bereich der Wassergewinnung. An diesem Tag unterstützt ihn seine Kollegin und Biologielehrerin Nadine Pasch. Berthold Krahwinkel sieht das außerschulische Engagement positiv: „Für unsere Schülerinnen und Schüler sind solche Exkursionen immer spannend und mit vielen neuen Eindrücken verbunden. Naturwissenschaftliche Talente werden zudem gestärkt. Hier am Wasserwerk erfahren sie, welche Aufgaben lokale Versorger heutzutage erfüllen und leisten müssen. Dazu gehört auch die soziale Verantwortung unter Einbeziehung des Klimaschutzes.“

Die Kooperation geht auf eine langjährige Zusammenarbeit mit Christian Plaßmann zurück. Er ist technischer Leiter der Kommunale Partner Wasser GmbH, einer gemeinsamen Wassergesellschaft der Stadtwerke Nettetal, Stadtwerke Kempen und Gemeindewerke Grefrath, und hat bereits mehrere Schulprojekte im Bereich der Wassergewinnung durchgeführt. „Mit Wald, Blumen und Pflanzen ist dieses Fleckchen Erde im Wasserschutzgebiet ein kleines Naturparadies,“ verrät Plaßmann. „Da die Fläche nur gemäht und nie gedüngt wurde, eignet sich das Gelände hervorragend für eine Wildblumenwiese.“

Fachkundige Hilfestellung erhält Plaßmann vom Garten- und Landschaftsbaubetrieb Sebastian Tüffers. Im Auftrag der Stadtwerke Nettetal übernimmt der Betrieb die Vorarbeiten wie das Umgraben und Fräsen der Fläche. Bei den Arbeiten werden Sebastian und sein Vater Jürgen Tüffers mit großem Einsatz unterstützt. Jürgen Tüffers leitet die Schülerinnen und Schüler bei der Aussaat der Blumenwiese an. Zusammen beantworten sie bereitwillig die Fragen der Jugendlichen und geben Ratschläge: „Eine Wildblumenwiese wächst am besten auf mageren, nährstoffarmen Böden. Dazu wird der Boden ordentlich umgegraben und wenn nötig das Gras entfernt. Um den Boden abzumagern, werden die Samenkörner mit Sand gemischt und mit einer Fräse in die Erde eingearbeitet. Bis die Wiese ihre Blütenvielfalt entfaltet, dauert es meist zwei Jahre und mehrere Mäharbeiten.“

Am Ende des Tages freuen sich alle Beteiligten, dass Nettetal künftig um eine neue Blühwiese reicher sein wird. „Abgesehen vom Nutzen für die Tiere wird die Wiese während der Blüte sicher auch ein Hingucker am Wasserwerk sein,“ so Plaßmann. Am Wasserwerk finden Gräser und Kräuter wie Schafgarbe, Gemeiner Frauenmantel, Wiesenflockenblume, Echte Nelkenwurz und Wilde Möhre eine neue Heimat. Wer selbst eine Wildblumenwiese anlegen möchte, bekommt dazu viele praktische und ausführliche Tipps im Internet, bei Fachbetrieben oder Umweltschutz-Verbänden.

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